Einige Metallmeteoriten haben ein winziges Magnetfeld.  Aber wie?

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Sep 09, 2023

Einige Metallmeteoriten haben ein winziges Magnetfeld. Aber wie?

Eines der auffälligsten Dinge an Eisenmeteoriten ist, dass sie oft magnetisch sind. Der Magnetismus ist nicht stark, aber er enthält Informationen über ihren Ursprung. Aus diesem Grund raten Astronomen von Meteoriten ab

Eines der auffälligsten Dinge an Eisenmeteoriten ist, dass sie oft magnetisch sind. Der Magnetismus ist nicht stark, aber er enthält Informationen über ihren Ursprung. Aus diesem Grund raten Astronomen Meteoritenjägern davon ab, Magnete zur Unterscheidung von Meteoriten vom umgebenden Gestein zu verwenden, da Handmagnete die magnetische Geschichte eines Meteoriten löschen können, was eine wichtige wissenschaftliche Aufzeichnung darstellt.

Magnetische Meteorite entstehen, weil sie sich in der Gegenwart eines Magnetfelds bilden. Die Eisenkörner im Meteoriten sind entlang des äußeren Magnetfelds ausgerichtet, was dem Meteoriten seinen eigenen Magnetismus verleiht. Beispielsweise erhielt der als „Black Beauty“ bekannte Marsmeteorit seinen Magnetismus durch das starke Magnetfeld des jungen Mars.

Einige Meteoriten sind magnetisch, hätten sich aber nicht in einem starken Magnetfeld bilden dürfen. Eisenmeteoriten werden typischerweise nach ihrer chemischen Zusammensetzung kategorisiert, beispielsweise nach ihrem Verhältnis von Nickel zu Eisen. Bei einem Typ, bekannt als IVA, handelt es sich bekanntermaßen um Fragmente kleinerer Asteroiden. Kleine Asteroiden haben keine starken Magnetfelder, daher sollten IVA-Meteoriten nicht magnetisch sein, aber viele von ihnen sind es. Eine neue Studie zeigt, wie das möglich ist.

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Kleine Asteroiden entstehen durch die sogenannte Schutthaufenmethode. Kleine Brocken eisenhaltigen Gesteins sammeln sich im Laufe der Zeit zu einem Asteroiden an. Damit ein Körper ein starkes Magnetfeld erzeugen kann, muss flüssiges Eisen vorhanden sein, um einen Dynamoeffekt zu erzeugen. Da dies bei kleinen Asteroiden nicht der Fall ist, können sie keine Magnetfelder haben. Oder können sie?

Auch Asteroiden sind im Laufe der Zeit Kollisionen ausgesetzt. Es sind diese Kollisionen, die Fragmente abbrechen, die zu den Meteoriten werden, die wir auf der Erde finden. Die Autoren zeigen jedoch, dass Einschläge einen magnetischen Dynamo innerhalb eines Asteroiden erzeugen können. Wenn ein kollidierender Körper nicht groß genug ist, um den Asteroiden zu zertrümmern, aber groß genug, um eine Materialschicht nahe der Oberfläche zum Schmelzen zu bringen, kann es zu einer Kette von Ereignissen kommen.

Wenn ein kalter Schuttkern von einer geschmolzenen Schicht umgeben wird, erhitzt sich der Kern. Leichtere Elemente verdampfen aus dem Kern und wandern zur Oberfläche, wodurch die Schichten aufgewirbelt werden und Konvektion entsteht. Durch die Konvektion von Eisen entsteht ein Magnetfeld, das sich auf Teile des Asteroiden einprägt. Bei einer späteren Kollision entstehen dann magnetische Fragmente, von denen einige die Erde erreichen.

Der Magnetismus von IVA-Meteoriten rührt also nicht von der ursprünglichen Bildung ihres Mutterasteroiden her, sondern von späteren Kollisionen, die ihren Kern aufwühlten. Mit diesem Wissen können Forscher die Geschichte unseres Sonnensystems besser verstehen und erfahren, wie Dinge wie die Planetendrift zu häufigeren Asteroidenkollisionen geführt haben könnten.

Ein weiterer Grund, nicht mit Handmagneten nach Meteoriten zu suchen. Schon der Akt des Auffindens eines Meteoriten könnte die Geschichte seiner Kollisionen auslöschen.

Referenz: Zhang, Zhongtian und David Bercovici. „Erzeugung eines messbaren Magnetfelds in einem Metallasteroiden mit einem Trümmerhaufenkern.“ Proceedings of the National Academy of Sciences 120.32 (2023): e2221696120.

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